Der Kartoffelanbau

Neubauer´s Eichwaldhof > Blog > Rund um den Hof > Der Kartoffelanbau

Die Kartoffel, oder zu Deutsch auch Erdapfel, gehört zur Gattung der Nachtschattengewächse und stammt ursprünglich aus dem Gebiet der Anden in Südamerika. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Nährstoffen und ihrer guten Lagerfähigkeit wurde sie im 17. Jahrhundert nach Europa gebracht. Von dort aus verbreitete sich das Nahrungsmittel schnell auf den gesamten Kontinent. Da die Kartoffel einfach anzubauen war und die Familien durch den ganzen Winter versorgt werden konnten, fand man sie bald auf jedem Bauernhof und in jedem Garten. Schnell entwickelten sich verschiedenste schmackhafte Rezepte, welche heute ein Teil unserer Kultur und die anderer eurasischer Länder sind. Während die Kartoffel heute noch sehr viel gegessen wird und überall erhältlich ist, ist das Wissen um den Anbau des Nachtschattengewächses in Vergessenheit geraten. Hier einige Fakten zum Anbau von Kartoffeln, von einem Landwirt.

Grundsätzlich wird beim Anbau zwischen Früh-, Mittelfrüh- und Spätkartoffeln unterschieden. Die Frühkartoffel kann, je nach Region, Anfang April ausgebracht werden. Sobald die kleinen Pflänzchen aus dem Boden sprießen, ist es wichtig, sie vor Nachtfrösten zu schützen. Denn die Pflanze ist sehr empfindlich gegenüber Frost. Eine Nacht mit -1 Grad reicht, damit die Pflanze kaputt geht. Die Spätkartoffel kann Anfang bis Mitte Mai in den Boden gepflanzt werden. Der Vorteil: bei der Ernte sind nicht gleich alle Kartoffeln auf einmal reif. So können für drei bis vier Monate frische Kartoffeln geerntet werden. Somit gibt es Sorten, welche früher im Jahr (Frühkartoffeln) und Sorten, welche später im Jahr angebaut werden (Spätkartoffel). Bei diesen Sorten besteht keine Gefahr, dass sie es nicht schaffen, vor Herbstanbruch zu reifen.

Also ist ein Mix verschiedener Sorten zu empfehlen und darauf zu achten, dass manche Sorten zu den Frühkartoffeln und manche zu den Spätkartoffeln gehören.

Beim Wachsen der Kartoffeln werden aufgrund der Größe und Menge manche Kartoffeln aus der Erde an das Licht gedrückt. Wenn die Kartoffeln zu viel Licht abbekommt, entstehen giftige Alkaloide, insbesondere Solanin. Dies äußert sich in grünen Stellen oder gar ganz grünen Kartoffeln. Um dies zu vermeiden, werden die Kartoffeln mit Erde angehäufelt, sodas jede Kartoffel mit Erde bedeckt ist. Um die Bildung von Solanin zu vermeiden, muss die Kartoffel auch dunkel gelagert werden, denn selbst nach der Ernte können diese Gifte gebildet werden. Sie sind für Menschen giftig und gerade bei Kindern gefährlich. Doch wird beim Kochen auch Solanin aus der Kartoffeln abgebaut und die heute gängigen Kartoffelsorten weisen einen viel geringeren Solaningehalt auf als noch die urspünglichen Sorten der Wildkartoffel. Solanin ist auch der Grund, warum Kartoffeln nicht roh verzehrt werden sollte. Aber machen Sie sich keine Sorgen wegen des Solanins. Grüne Stellen sollten großzügig abgeschnitten werden und wenn die Kartoffeln immer gut mit Erde bedeckt waren und nach der Ernte dunkel gelagert wurden, haben Sie absolut nichts zu befürchten.

Des Weiteren ist beim Anbau zu beachten, dass eine Kartoffelpflanze viel Wasser braucht, um viele und kräftige Knollen auszubilden. Während die Pflanze wächst, werden Sie auch noch mit dem Kartoffelkäfer in Berührung kommen, welcher sich von den Blättern der Pflanze ernährt. Da heißt es absammeln und sich vergegenwärtigen, dass die Kartoffelkäfer auch nur das Beste essen.

Probieren Sie beim Anbau verschiedene Sorten aus. Fast jeder kennt die Kartoffeln von großen Discountern, welche im Anbau sehr ertragreich sind, jedoch nicht mehr großartig nach Kartoffeln schmecken. Die Sorten bringen nicht nur verschiedene Kartoffelarten wie mehlige, festkochende, dünnschalige, große und kleine hervor, sondern auch der Geschmack variiert! Und gerade, wenn Sie nur für sich und ihre Liebsten anbauen, kommt es vielleicht nicht so sehr darauf an, dass die Kartoffeln schön gleichförmig sind, sondern eben richtig gut schmecken.

Falls trotz dieses kurzen Artikels über den Anbau der Kartoffel doch noch etwas schief läuft, haben wir bestimmt noch ein paar leckere Kartoffeln für Sie übrig!